Leistungen

In der Praxis werden keine Hunde und Katzen behandelt, sondern wir sind auf kleine Heimsäuger, vom Frettchen und Kaninchen bis hin zur Maus, spezialisiert. Die Praxis verfügt über eine moderne medizinische Ausrüstung mit Röntgen, Ultraschall, Blutanalyse und OP mit Inhalationsnarkose.

Röntgendiagnostik
Ultraschalluntersuchung
Labordiagnostik
   Blutanalyse
   Mikroskopische Untersuchungen
      Kotuntersuchung
      Harnuntersuchung
      Untersuchung von Haut- und Haarproben

Endoskopie
Operationen (mit Inhalationsnarkose)


Röntgendiagnostik

Die Röntgendiagnostik ist ein wichtiges Hilfsmittel und es gibt eine Vielzahl von Indikationen, bei denen Röntgenaufnahmen angefertigt werden, z.B. zur Diagnose von
  • Veränderungen im Bauchraum (z.B. Blasen- und Nierensteine, Tumoren im Bauchraum, Aufgasungen oder Verstopfungen, Vergrößerungen der Gebärmutter)
  • Veränderungen im Brustraum (z.B. Vergrößerungen des Herzens, Veränderungen der Lungenstruktur bei Lungenentzündungen oder Tumorerkrankungen)
  • Knochenerkrankungen (z.B. Frakturen, Arthrosen)
  • Zahn- und Kiefererkrankungen

Röntgenaufnahmen werden in der Praxis in aller Regel ohne Narkose angefertigt. Nur in Ausnahmefällen (z.B. bei bestimmten Lagerungstechniken für Schädelaufnahmen) ist eine Kurznarkose (Inhalationsnarkose) erforderlich.
Röntgenaufnahme eines Kaninchens mit Nierensteinen Schädelaufnahme eines Degus


Ultraschalluntersuchung

In der Praxis werden insbesondere Ultraschalluntersuchungen des Bauchraumes durchgeführt. Diese sind sinnvoll, um die Struktur und Beschaffenheit innerer Organe (z.B. Nieren, Harnblase, Leber) genau beurteilen zu können.

Ultraschalluntersuchungen des Herzens werden in der Praxis nicht gemacht. Besteht die Notwendigkeit einer sog. Echokardiographie, so werden die Patienten an entsprechende Stelle überwiesen.

Um aussagekräftige Ultraschallbilder zu erhalten, muss der Schallkopf direkten Hautkontakt haben. Daher ist es erforderlich, das Fell des Patienten an der Untersuchungsstelle zu scheren.
Ultraschallbild eines Meerschweinchens mit Blasenstein Ultraschallbild eines Kaninchens mit Blasengries
Labordiagnostik

Blutanalyse

Blutuntersuchungen werden in der Praxis häufig durchgeführt, da sie einen großen Aussagewert haben. So kann z.B. mit Hilfe eines Blutbildes eine Infektion oder eine Blutarmut nachgewiesen werden, die bei der normalen klinischen Untersuchung möglicherweise nicht erkannt werden kann. Auch können durch Blutuntersuchungen viele Organfunktionen (z.B. Leber, Niere, Schilddrüse) überprüft werden.

Die Blutentnahme erfolgt in der Praxis in der Regel aus einer Vene, die seitlich am Hinterbein verläuft. Dieser Eingriff ist für den Patienten nicht besonders schmerzhaft. Allerdings muss das Tier natürlich sicher fixiert werden, was für Nager und Kaninchen als Fluchttiere sicherlich etwas unangenehm ist.

In der Praxis stehen Blutanalysegeräte zur Verfügung, mit denen einige wichtige Parameter (z.B. Blutbild, Leber- und Nierenwerte) sofort bestimmt werden können. Zur Ermittlung anderer Blutwerte (z.B. Schilddrüsenwerte), muss die Probe in ein Fremdlabor eingesandt werden. Die Ergebnisse sind in der Regel nach 24 bis 48 Stunden verfügbar.
Fixierung eines Kaninchens zur Blutentnahme
Mikroskopische Untersuchungen

Kotuntersuchung

Kleinsäuger leiden oft unter Verdauungsstörungen. Daher sind Kotuntersuchungen ein wichtiges diagnostisches Hilfsmittel. Zum Nachweis von Hefepilzen oder Parasiten werden sowohl direkte Kotausstriche als auch Proben nach speziellen Anreicherungsverfahren in der Praxis untersucht.

Wurmei eines Meerschweinchens Hefepilze im Kotausstrich eines Kaninchens
Harnuntersuchung

Mikroskopische Urinuntersuchungen dienen bei Harnabsatzstörungen dem Nachweis von Entzündungszellen und der Bestimmung von Harnkristallen.

Zur bakteriologischen Untersuchung muss der Urin in ein Fremdlabor eingeschickt werden.
Mikroskopisches Bild von Harnkristallen in Kaninchenurin


Untersuchung von Haut- und Haarproben

Die mikroskopische Untersuchung von Haut- und Haarproben dient v.a. dem Nachweis und der Bestimmung von Parasiten, aber auch Hautpilze können oft bereits mikroskopisch gefunden werden.

Mikroskopisches Bild einer Rattenlaus Mikroskopisches Bild einer Pelzmilbe vom Meerschweinchen
Endoskopie

In der Praxis steht ein Endoskopiesystem zur Verfügung, mit dem v.a. eingehende Untersuchungen der Maulhöhle und der Gehörgänge durchgeführt werden können.

Operationen

In der Praxis werden sowohl Weichteil-Operationen (z.B. Kastrationen männlicher und weiblicher Tiere, Entfernung von Blasensteinen, Tumor-OP) als auch Operationen an Zähnen und Kiefer (z.B. Zahnextraktionen, Kieferabszesse) durchgeführt.

Jede Operation geht zwangsläufig mit einer Narkose einher, und jede Narkose birgt ein gewisses Risiko, das nicht vollständig ausgeschaltet werden kann!

Um das Narkoserisiko so gering wie möglich zu halten, werden in dieser Praxis überwiegend Inhalationsnarkosen mit einem Narkosegas (Isofluran) durchgeführt. Diese haben den Vorteil, dass die Zufuhr des Gases individuell den Bedürfnissen des Patienten angepasst werden kann. Zudem werden die Tiere sowohl während der Narkose als auch in der Aufwachphase sorgfältig überwacht, um auf Zwischenfälle sofort reagieren zu können.

Der Erfolg einer Operation hängt jedoch noch von vielen weiteren Faktoren ab. Auch Sie als Patientenbesitzer können einige Dinge tun, um für Ihr Tier möglichst optimale Bedingungen zu schaffen: Vor der Operation
  • Operationen werden in der Regel vormittags durchgeführt. Bringen Sie ihr Tier daher bitte bereits morgens in die Praxis, auch wenn die Operation erst am späten Vormittag stattfindet. Der Patient wird nach dem Eintreffen zunächst auf seine Narkosefähigkeit untersucht und erhält dann den Kreislauf stabilisierende Medikamente sowie Schmerzmittel. Anschließend wird mindestens 1 Stunde gewartet, bevor die Narkose eingeleitet wird. Dieses Vorgehen hat verschiedene Gründe:
  • Der Transport bedeutet Stress für das Tier. Wird ein aufgeregter Patient sofort in Narkose gelegt, so ist deutlich mehr Narkosemittel erforderlich, und das Risiko von Narkosezwischenfällen steigt.
  • Es dauert eine gewisse Zeit bis die Medikamente wirken, die das Tier auf die Narkose vorbereiten sollen.
  • Bringen Sie den Patienten bitte in einer ausbruchsicheren Transportbox in die Praxis.
  • Nager und Kaninchen dürfen, im Gegensatz zu Hunden, Katzen oder auch Menschen, vor einer Operation nicht nüchtern sein. Fastenzeiten führen bei den kleinen Tieren schnell zu Entgleisungen des Stoffwechsels sowie zu Verdauungsproblemen. Eine Gefahr, dass die Tiere während der Narkose erbrechen und dann Futterbestandteile einatmen, besteht nicht, da weder Kaninchen noch Nager in der Lage sind zu erbrechen. Daher sollten diese Tierarten vor dem Transport in die Praxis bereits gefüttert worden sein. Zudem sollte auch etwas Futter mitgebracht werden.
  • Frettchen müssen vor einer Operation nüchtern sein. Andernfalls kann es, ausgelöst durch die Narkosemedikamente, zum Erbrechen und zum Einatmen von Futterbestandteilen kommen. Das Futter sollte den Tieren ca. 6, maximal jedoch 8 Stunden vor Narkosebeginn entzogen werden. Längere Fastenzeiten dürfen nicht entstehen, da es sonst zu Unterzuckerung kommt.
  • Oftmals ist es für ein Tier beruhigend, wenn es nicht alleine, sondern zusammen mit seinem Partnertier in die Praxis gebracht wird. Auf diese Weise kann der Stress erheblich gemindert werden. Bei Rennmäusen ist es absolut unumgänglich, alle Partnertiere mitzubringen. Andernfalls kann es erhebliche Probleme geben, den Patienten wieder in seine Gruppe einzugliedern, da er innerhalb weniger Stunden seinen "Familiengeruch" verliert.

Nach der Operation

  • Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ihr Tier nach der Operation eventuell noch einige Stunden in der Praxis bleiben muss. Der Patient wird in der Regel erst entlassen, wenn er vollständig erwacht ist, da es auch in der Aufwachphase noch zu Zwischenfällen kommen kann.
  • Bringen Sie bitte in den kalten Monaten eine Wärmflasche mit, wenn Sie Ihr Tier abholen, damit während des Transportes eine Auskühlung des frisch operierten Patienten vermieden werden kann. Im Sommer ist darauf zu achten, dass das Tier beim Transport nicht überhitzen kann. Gegebenenfalls sollte die Abholung erst gegen Abend erfolgen.
  • Je nach Art der Operation kann es erforderlich werden, für einige Tage staubende Einstreu aus dem Käfig zu entfernen. Sandbäder, wie sie für Chinchillas, Degus, Rennmäuse und Hamster verwendet werden, sind in jedem Fall für einige Tage aus dem Käfig herauszunehmen.
  • Ein operierter Patient sollte zu Hause möglichst nicht von seinem Partner getrennt werden. Dies führt häufig zu Lustlosigkeit und Frustration, während Gesellschaft meist die Aktivität und die Fresslust steigert. Der Patient sollte allerdings separiert werden, wenn der oder die Partnertiere Aggressionen zeigen.
  • Geben Sie bitte alle mitgegebenen Medikamente exakt so ein, wie auf den Verpackungen vermerkt ist und halten Sie festgelegte Kontrolltermine ein, um den Behandlungserfolg nicht zu gefährden.
  • Achten Sie bitte sorgfältig darauf, ob Ihr Tier ausreichend frisst und trinkt. Bei Kaninchen und Nagetieren können bereits wenige Stunden des Fastens für den frisch operierten Patienten lebensbedrohlich werden! Gegebenenfalls muss eine Zwangsfütterung erfolgen. Zu diesem Zweck stehen in der Praxis verschiedene Fertigprodukte zur Verfügung, die optimal geeignet sind.