Praxis für kleine Heimtiere
Dr. Anja Ewringmann

Spezialisten für kleine Heimtiere/ Kleinsäuger


Genau wie in der Humanmedizin, existieren mittlerweile auch in der Veterinärmedizin verschiedenste Spezialisierungen. Und das ist gut so, dann es gibt so viele Tierarten, die medizinisch betreut werden müssen, dass kein Tierarzt in der Lage ist, sich mit allen auszukennen.


Warum brauchen kleine Heimtiere einen Spezialisten?

Kleine Heimtiere sind keine kleinen Hunde oder Katzen!  Sie weisen vielmehr artspezifische Besonderheiten auf, die bei der medizinischen Versorgung berücksichtigt werden müssen. Andernfalls kann dies schwerwiegende Folgen haben.


Wie kann sich ein Tierarzt/eine Tierärztin spezialisieren?

Für das Gebiet der kleinen Heimtiere (= Kleinsäuger) gibt es inzwischen Tierärzt*innen, die sich durch entsprechende Weiterbildung auf die medizinische Versorgung dieser kleinen Patienten spezialisiert haben.

Für Tierhalter sind die Begriffe, die eine Spezialisierung kennzeichnen, oft nicht so recht verständlich und nachvollziehbar. Sie sollen daher hier kurz erklärt werden:

Der Begriff "kleine Heimtiere" oder "Heimtiere" darf nicht mit dem der "Kleintiere" verwechselt werden. Ein "Fachtierarzt für Kleintiere" ist auf Hunde und Katzen spezialisiert, nicht jedoch auf Kleinsäuger!

In einigen Landestierärztekammern existiert noch der "Fachtierarzt für Klein- und Heimtiere". Dabei handelt es sich um einen Titel, dessen Erwerb schwerpunktmäßig auf der Ausbildung im Bereich der Hunde und Katzen basiert. Er wurde in den meisten Landestierärztekammern mittlerweile abgeschafft und durch spezifischere Fachtierarztbezeichnungen ersetzt.

Bei der Spezialisierung auf Heimtiere/Kleinsäuger können folgende Titel erworben werden:

  • Zusatzbezeichnung Heimtiere: um diese zu bekommen, muss man folgende Leistungen erbringen: eine 2-jährige Weiterbildungszeit auf dem Gebiet der Kleinsäuger, Vorlage eines 25 Fälle umfassenden Leistungskataloges, 60 Fortbildungsstunden und eine Abschlussprüfung vor der Landestierärztekammer.
  • Fachtierarzt Heimtiere: um diesen zu erhalten, müssen folgende Leistungen erbracht: eine 4-jährige Weiterbildungszeit auf dem Gebiet der Kleinsäuger, Vorlage von wissenschaftlichen Veröffentlichungen, Vorlage eines 500 Fälle umfassenden Leistungskataloges, 160 Fortbildungsstunden und eine Abschlussprüfung vor der Landestierärztekammer.
  • Diplomate des European College of Zoological Medicine (Small Mammal). Dabei handelt es sich um einen Fachtierarzt mit europäischer Anerkennung.

Auch ohne einen dieser Titel kann ein Tierarzt oder eine Tierärztin allerdings sehr gute Kenntnisse in der Kleinsäugermedizin haben, indem er/sie z.B. viele Fortbildungen auf diesem Gebiet besucht hat.


Wie finde ich einen Spezialisten?

Um einen auf dem Gebiet der Kleinsäugermedizin kompetenten Tierarzt zu finden, empfehlen wir die Tierarztliste der DGK-DVG AG-Kleinsäuger

In diese Liste werden ausschließlich Kolleginnen und Kollegen aufgenommen, die 

  • eine entsprechende Qualifikation (Zusatzbezeichnung, Fachtierarzt, Diplomate) und regelmäßige Fortbildungsstunden (mind. 45 Stunden in 3-Jahres-Zeiträumen) auf dem Gebiet der Kleinsäugermedizin vorweisen können.
  • mindestens 60 Fortbildungsstunden (innerhalb von 3 Jahren) sowie regelmäßige weitere Fortbildungen (mind. 45 Stunden in 3-Jahres-Zeiträumen) nachweisen können.

Vielleicht findet sich ein Spezialist auch in Ihrer Nähe.


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