Praxis für kleine Heimtiere
Dr. Anja Ewringmann

Kaninchen


Pflege



Futter- und Trinkgefäße müssen täglich gereinigt werden. Wassernäpfe sind zur Wasserversorgung der Tiere vorzuziehen (23). Werden dennoch Trinkflaschen verwendet, so müssen diese täglich einer besonders intensiven Reinigung unterzogen werden, da sich v.a. in den Mundstücken und ihren Ansätzen leicht Ablagerungen festsetzen, die mit Bakterien und Schimmelpilzen besiedelt werden.

Ebenfalls täglich sollte aus dem Gehege feuchte Einstreu aus Urin- und Kotecken entfernt werden. Das gesamte Gehege mit Inventar muss mindestens einmal wöchentlich vollständig ausgeräumt und gereinigt werden.

Der allgemeine Gesundheitszustand von Kaninchen sollte täglich beurteilt werden. Anzeichen für eine mögliche Erkrankung sind z.B. folgende Veränderungen:
  • ein Tier zieht sich zurück und nimmt nicht wie üblich am Leben in der Gruppe teil
  • ein Kaninchen reagiert plötzlich aggressiv auf seine Artgenossen
  • ein Tier kommt nicht wie üblich angelaufen, wenn es Futter gibt
  • das Kaninchen kommt zwar zum Futter, wendet sich dann aber wieder ab und frisst nicht
  • das Kaninchen frisst zwar, kaut aber nur sehr langsam oder macht ungewöhnliche Kaubewegungen
  • das Tier stöhnt laut beim Harnabsatz oder hebt das Hinterteil auffällig weit an
  • im Gehege findet sich ungeformter Kot/Durchfall. Die Anogenitalregion aller Tier muss dann überprüft werden

 

Wöchentlich ist ein kleiner Gesundheitscheck zu empfehlen. Dabei werden Ober- und Unterkiefer abgetastet (frühzeitige Erkennung von Kieferabszessen) und die Schneidezähne kontrolliert. Zudem sollten die Pfoten (Krallen und Sohlen), die Augen, Haut und Fell sowie die Anogenitalregion (incl. Inguinaldrüsen) überprüft werden. Auch eine Kontrolle des Gewichtes ist sinnvoll, da Gewichtsverluste oft die ersten und einzigen Anzeichen einer Erkrankung sind.



Im Sommer ist eine Kontrolle der Anogenitalregion mindestens 1 x, besser 2 x täglich, zu empfehlen, insbesondere bei Kaninchen, die zu Verdauungs- oder Blasenproblemen neigen!
Es besteht die Gefahr, dass Fliegen im verschmutzten Fell ihre Eier ablegen. Aus diesen Eiern können sich bei hohen Temperaturen innerhalb weniger Stunden Fliegenmaden entwickeln, die sich durch die Haut der Kaninchen in tiefere Gewebeschichten bohren. Bei starkem Befall und ausgedehnten Läsionen sind Kaninchen dann möglicherweise nicht mehr zu retten.

Langhaarkaninchen benötigen regelmäßig eine Fellpflege, um Verfilzungen zu verhindern. In den Sommermonaten sollten sie geschoren werden, um unter dem dichten Fell nicht zu überhitzen. Eine Schur kann aber auch in anderen Jahreszeiten bei Kaninchen mit langem oder sehr feinem Fell erforderlich sein, um Magendilatationen zu verhindern.

Bei der Magendilatation handelt es sich um eine massive Ausdehnung des Magens durch verflüssigten Nahrungsbrei und Gase. Ursache dafür ist eine, meist durch Haarballen hervorgerufene Verlegung des Magenausganges oder ein Verschluss des Dünndarms.


Regelmäßige Impfungen sind bei Innen- und Außenhaltung erforderlich!

Impfungen




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