Praxis für kleine Heimtiere
Dr. Anja Ewringmann

Hamster


Goldhamster

Goldhamster (Mesocricetus auratus) gehören zu den Mittelhamstern. Ihr Verbreitungsgebiet liegt in Syrien, in der fruchtbaren, hauptsächlich landwirtschaftlich genutzten Hochebene um Aleppo. Sie sind Kulturfolger und bewohnen offene Ackerlandschaften, auf denen vorwiegend einjährige Kulturen (v.a. Weizen, Gerste, Linsen, Kichererbsen) angebaut werden (1). In dieser Region herrscht ein Kontinentalklima mit großen jahres- und tageszeitlichen Temperaturschwankungen. Die Wintermonate sind nass und kalt mit durchschnittlichen Temperaturen von 10° C. Die Sommer sind trocken mit Tageshöchstwerten von deutlich über 30° C und Tiefsttemperaturen von 6° C in den frühen Morgenstunden. Diese Schwankungen werden in den in bis zu 70 cm Tiefe liegenden Bauten des Goldhamsters abgepuffert (1).


Goldhamster sind Einzelgänger und in Gefangenschaft strikt nachtaktiv. Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass in ihrem natürlichen Habitat lebende Tiere andere Tagesrhythmen zeigen. Bei weiblichen Hamstern wurden Hauptaktivitätsphasen zwischen 6.00 und 8.00 sowie zwischen 16.00 und 19.30 beobachtet. Es wird vermutet, dass sich die Tiere in freier Wildbahn in ihrer Aktivität an äußere Faktoren, wie Temperaturen, Feuchtigkeit, Nahrungsangebot und Druck durch Beutegreifer, anpassen (2).


Zwerghamster

Verschiedene Zwerghamsterarten werden als Heimtiere gehalten. Aus der Gattung Phodopus (Kurzschwanz-Zwerghamster) sind dies v.a. der Dsungarische, der Campbell und der Roborowski Zwerghamster. Zudem gibt es Hybriden aus Dsungarischen und Campbell Zwerghamstern. Aus der Gattung Cricetulus (Langschwanz-Zwerghamster) wird v.a. der Chinesische Hamster gehalten.


Dsungarischer Zwerghamster

Der Dsungarische Zwerghamster (Phodopus sungorus) stammt ursprünglich aus Kasachstan und dem Südwesten Sibiriens, wo er in kargen Grassteppengebieten lebt. Die Tiere sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Ihre Hauptaktivitätsphasen liegen in den frühen Morgen- und späten Abendstunden. Kurze Aktivitätsphasen am Tage sind allerdings möglich (3, 4).

Eine Besonderheit des Dsungarischen Zwerghamsters ist die Umfärbung seines Fells im Winter (sog. winterweißes Fell).



Campbell Zwerghamster


Die natürlichen Verbreitungsgebiete des Campbell Zwerghamsters (Phodopus campbelli) sind sandige Steppen- und Halbwüstengebiete in der Mongolei, dem Nordosten Chinas, dem südlichen bis zentralen Sibirien.

Die Wildform ist graubraun, es existieren mittlerweile jedoch verschiedenste Farbschläge.

Die Tiere sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, zeigen jedoch auch gelegentlich tagsüber kurze Aktivitätsphasen (3, 4).


Roborowski Zwerghamster

Der Roborowski Zwerghamster (Phodopus roborovskii) lebt in Halbwüstengebieten in Nord-China, in Südwest-Sibirien, in Ost-Kasachstan und in der Mongolei. Er ist vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, wobei die Aktivitätsphasen oft schon in den frühen Dämmerungsphasen beginnen (3, 4).



Chinesischer Zwerghamster


Der Chinesische Streifenhamster (Cricetulus griseus) stammt ursprünglich aus dem Nordosten Chinas, wo er Steppengebiete, aber auch landwirtschaftliche Nutzflächen, besiedelt. Aktivitätsphasen finden sich nachts und in der Dämmerung. Chinesische Zwerghamster können sehr gut klettern. Die Tiere leben vorwiegend einzelgängerisch und finden sich lediglich zur Paarung zusammen (3, 4).


 

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